Bekannt für ihre ebenso harmonischen wie revolutionären Kompositionen, entwarf Suzanne Belperron kühne und moderne Schmuckstücke. Durch den Mut zu imposanten Formen und Farben gewann sie eine illustre Kundschaft wie die Herzogin von Windsor, Daisy Fellowes und Wallis Simpson.
Sie hielt es nie für nötig, ihre Werke zu signieren, da sie davon überzeugt war, dass ihre Originalität sie leicht erkennbar machte.
„Mein Stil ist meine Signatur.“


1. Ein aufstrebender Stern des Art-Déco-Schmucks
Suzanne Belperron wurde 1900 im Juragebirge geboren und entwickelte schon früh eine Leidenschaft für das Zeichnen und für Edelsteine. Dank einer gelbgoldenen Anhängeruhr, die sie während ihres Studiums an der Kunsthochschule entwarf, gewann Suzanne 1918 den ersten Preis des Wettbewerbs für dekorative Kunst.
Mit nur 20 Jahren wurde sie von der Familie Boivin eingestellt. Ihre Entwürfe und Kreationen gingen gegen den Zeitgeist und machten das Haus Boivin bekannt. Zu dieser Zeit befand sich das Art Déco auf seinem Höhepunkt: Schmuck war geometrisch, strukturiert und klar.

Suzanne wurde schnell als einzigartige Künstlerin anerkannt und von ihren Kunden und Lieferanten geschätzt. Frustriert über die Anonymität ihrer Kreationen verließ sie 1932 das Haus Boivin und wurde künstlerische Leiterin des Hauses Herz, das sich auf Edelsteine und Perlen spezialisierte, und verkörperte den modernen Schmuckstil, ähnlich wie Chanel oder Schiaparelli.
2. Originelle Kreationen mit internationalem Ruhm
Die völlige kreative Freiheit, die sie bei Herz gewann, machte sie zu einer innovativen Frau, die weltweit für ihre avantgardistischen Kreationen bekannt wurde. Sie etablierte die unsichtbare Fassung, erfand Blumenschmuck mit Blütenblättern, die sich öffnen und schließen ließen. Im Januar 1934 zierten Suzanne Belperrons Schmuckstücke das Cover der amerikanischen Vogue mit der Aussage: „Madame Belperron aus Paris hat die Schmuckwelt mit ihren handgefertigten Edelstein-Skulpturen revolutioniert.“
Schlaucharmband aus Gold oder Platin und Diamanten, 1948
3. Ein Stil, der ihre Persönlichkeit widerspiegelt
Als unermüdliche Reisende besuchte Suzanne den Orient, Indien und Afrika, um alte Goldschmiedetechniken zu studieren und Edelsteine zu erwerben. Sie kehrte mit Rubinen und Saphiren zurück, spielte mit Edel- und Halbedelsteinen sowie Diamanten, um ihre Geschichte zu erzählen. Blumen, die Meereswelt, Farben, Muster – alles war für Suzanne eine Quelle der Inspiration.
Marquise-Breitring mit Wellen – Jade-Ohrringe – Toi-et-Moi-Ring mit Diamanten
Sie ließ sich stets vom Stil ihrer Kundinnen inspirieren, hörte ihre Geschichten, verstand ihre Vorlieben und beobachtete ihre Morphologie. Für sie war „der Wert eines Schmuckstücks weniger wichtig als die Tatsache, dass es die Persönlichkeit der Trägerin widerspiegelt.“
Zu Beginn von Mayrena wurde mir schnell klar, dass Frauen mit ähnlichem Charakter oft zum gleichen Schmuckstil tendieren. Deshalb habe ich die Kollektion umbenannt, denn die Wahl eines Schmuckstücks ist niemals Zufall – sie ist die Fortsetzung unserer Persönlichkeit.
4. Das Ende einer beeindruckenden Karriere nach dem Zweiten Weltkrieg
Während des Zweiten Weltkriegs tat Suzanne alles, um die Identität ihrer jüdischen Kunden zu schützen und Herz, der jüdischer Herkunft war, zu retten – er starb schließlich in Auschwitz. Sie stellte sich der Gestapo und kämpfte weiter, bis sie sich 1956 dem Widerstand anschloss.
1963 erhielt sie den Titel Ritter der Ehrenlegion für ihre Verdienste als Schmuckdesignerin. Nach ihrem Tod wurden ihre Schmuckstücke neu aufgelegt, ihre Archive der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, und ihre Kreationen werden auch heute noch in großen Auktionshäusern verkauft.