1. Ein vielseitiger Designer
Ettore Sottsass wuchs in Turin, Italien, auf. Schon als Kind entwickelte er eine echte Leidenschaft für Design und Innenarchitektur und sammelte zahlreiche Kompetenzen: Maler, Keramiker, Schmuckdesigner, Schriftsteller und sogar Fotograf – seine kreativen Talente sind zahlreich.
Er begann seine berufliche Laufbahn in New York, wo er die Welt des Pop Art und des Industriedesigns entdeckte. Seine Arbeiten wurden von Poltronova, einem Möbelunternehmen, entdeckt, bei dem er als künstlerischer Leiter einstieg. Dort entwarf er die Serie Mobili Grigi, bekannt für ihre monochromen Farben und Werke aus Kunststoff und Glasfaser.
2. Design als Lebensphilosophie
1980 gründete er die Gruppe Memphis, eine einflussreiche italienische Designbewegung, zusammen mit anderen Designern und Architekten. Beim Salone del Mobile in Mailand erzielten sie großen Erfolg mit ihren kräftigen Farben, geometrischen Strukturen und innovativen Materialkombinationen, die das Publikum begeisterten.
Ettore Sottsass setzte stark auf Farben, die für ihn „ein Zeichen vitaler Energie“ waren. Er kombinierte Materialien wie Holzfurnier, Bronze und Aluminium für ein modernes, poppiges und fröhliches Ergebnis – als Reaktion auf das starre Industriedesign.
„Design zu machen bedeutet für mich nicht, ein mehr oder weniger dummes Produkt für eine mehr oder weniger luxuriöse Industrie zu gestalten. Für mich ist Design eine Art, über das Leben zu diskutieren.“
3. Keramiken und Schmuck
Sehr geprägt von einer Lebensreise nach Indien und fasziniert von den dort beobachteten Ritualen, begann er 1956 seine eigenen Keramiken zu entwerfen, insbesondere eine Serie von Totems.
Diese Totems inspirierten ihn später zu einer Schmuckkollektion mit architektonischen Dimensionen.
Er nannte sie „seine Miniatur-Architekturen mit antikem Flair, die eher für Königinnen und Vestalinnen als für Frauen unserer Gesellschaft gedacht sind“. Zeitgenössischer und gleichzeitig antiker Schmuck, der jedoch weitgehend unbekannt geblieben ist.
Hier einige seiner Kreationen:
Alle seine Schmuckstücke widmete er seiner Frau Nanda.
Der Designer ließ sich von antikem Schmuck und organischen Materialien wie Elfenbein, Koralle, Ebenholz und Halbedelsteinen inspirieren. Er spielte mit Farben und Volumen für ein äußerst grafisches und geometrisches Ergebnis.
„Ich möchte Schmuck als Hommage an eine intelligente, großzügige Frau entwerfen – eine Frau, die selbst eine Königin ist.“
Ich liebe besonders den Mut dieses Designers, der es geschafft hat, seinen rebellischen, modernen und fröhlichen Geist durchzusetzen. Wir alle kennen sein Casablanca-Regal, aber viel weniger seine Schmuckkollektion, die mich an einige Linien des Bauhauses erinnert und mich besonders anspricht.
Und hier ist seine Asteroide-Lampe, die mich an die U-Form unseres L’Origine-Armbands erinnert.