Die mentale Gesundheit ist ein oft vernachlässigter, aber entscheidender Faktor für den Erfolg eines Unternehmens.
Unter den größten Herausforderungen, mit denen Unternehmer konfrontiert sind, nimmt die Einsamkeit einen zentralen Platz ein. Wenn man sein eigenes Business gründet, beginnt man in der Regel allein – und das kann schnell aufs Gemüt schlagen. Ich selbst habe das erlebt und teile hier die Tipps, die mein Leben verändert haben.
SOZIALE INTERAKTIONEN: EIN MUSS
Allein zu arbeiten bedeutet, keine Kollegen zu haben, mit denen man sich austauschen, Erfolge teilen oder über Zweifel sprechen kann. Dabei sind soziale Kontakte ein Grundpfeiler des Wohlbefindens. Sich von diesen Begegnungen abzuschneiden, verstärkt das Gefühl der Einsamkeit.
Mit der Zeit habe ich gelernt, mir gezielt Momente für Begegnungen zu schaffen. Ich zum Beispiel habe mich zu wöchentlichen Pilates-Kursen angemeldet – das hat mein Leben wirklich verändert. Diese Einheiten helfen mir nicht nur, auf meinen Körper zu achten (Büroarbeit lässt grüßen), sondern ermöglichen es mir auch, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Schon eine Stunde pro Woche lässt mich weniger allein fühlen.
Ich habe auch eine weitere Routine eingeführt: mindestens einmal pro Woche in einem Café in meiner Nähe zu arbeiten. Auch wenn ich konzentriert an meinem Computer sitze, macht es einen echten Unterschied, von Menschen umgeben zu sein und sich ab und zu locker auszutauschen. Wenn ich das auslasse, spüre ich den Unterschied sofort.
Meine Tipps:
-
Finde Aktivitäten, die dich begeistern.
-
Arbeite in einem Coworking-Space oder in einem Café in deiner Nähe.
-
Gehe aktiv auf Menschen zu!
EIN NETZWERK VON UNTERNEHMERN AUFBAUEN
Einer der schwierigsten Aspekte beim Alleinarbeiten ist, keine Sparringspartner zu haben. Natürlich können Freunde und Familie zuhören, aber sie verstehen nicht immer die Besonderheiten des Unternehmeralltags.
Ich persönlich habe mich viel weniger allein gefühlt, als ich angefangen habe, mich auf Instagram mit anderen Unternehmerinnen auszutauschen. Wir haben Gemeinsamkeiten entdeckt und Ratschläge geteilt. Diese Gespräche – selbst wenn sie nur online stattfanden – haben mir geholfen, mich verstanden und unterstützt zu fühlen.
Ich hatte auch das Glück, Teil des Programms Pepite HESAM Entrepreneur zu sein, das mir ermöglichte, großartige Menschen kennenzulernen und kostengünstige Coworking-Räume zu nutzen. Gemeinsame Arbeitssessions mit anderen motivierten Unternehmern haben mir ebenfalls sehr geholfen – solange man darauf achtet, sich mit den richtigen Leuten zu umgeben (Achtung, Plaudertaschen!).
Was mir auch sehr geholfen hat: Mehrere Menschen haben mir angeboten, mir beim Aufbau meines Unternehmens zu helfen – ein Fotograf, ein Webdesigner und eine Content Creatorin für Kommunikation und Marketing. Diese Unterstützung war für mich am Anfang eine echte Bereicherung.
Mein Tipp:
-
Vernetze dich mit anderen Unternehmern auf Instagram oder über persönliche Kontakte.
-
Nimm an Mentoring-Programmen teil, um begleitet zu werden.
-
Organisiere gemeinsame Arbeitssessions mit motivierten Unternehmern.
EIN PRAKTIKANT: EINE UNTERSCHÄTZTE LÖSUNG
Was mir auch sehr geholfen hat, war die Entscheidung, einen Praktikanten einzustellen. Sobald es möglich war, habe ich für zwei Monate Unterstützung gesucht – und das hat wirklich alles verändert.
Laut über Ideen nachdenken, Feedback erhalten, gemeinsam reflektieren und einen strukturierteren Arbeitsalltag haben – all das hat mir geholfen, den Arbeitsalltag wieder angenehmer zu gestalten. Das ist eine tolle Möglichkeit, der Einsamkeit entgegenzuwirken und gleichzeitig frische Energie ins Unternehmen zu bringen.
ZEIT FÜR DAS PRIVATE LEBEN IST WICHTIG
Als Unternehmer lebt man oft im Schnelltempo: spätabends arbeiten, keine Wochenenden… Ich war selbst in diesem Strudel, überzeugt, dass es notwendig ist, um Erfolg zu haben. Doch das hat meine Produktivität gesenkt und das Gefühl der Einsamkeit verstärkt.
Eine Zeit lang war ich so müde und demotiviert, dass ich dachte, es läge an meiner Isolation. Ich hatte Schuldgefühle, weil ich nicht produktiv genug war – in Wirklichkeit hatte ich das Pfeiffersche Drüsenfieber. Diese Erkenntnis war für mich eine wichtige Lektion: Pausen sind unerlässlich.
Heute lege ich großen Wert auf Auszeiten. Sie geben mir neue Energie und fördern paradoxerweise meine Kreativität.
Mein Tipp:
-
Plane Pausen fest ein – und halte sie ein.
-
Gönne dir echte freie Wochenenden (wirklich ohne Arbeit!).
-
Nimm dir Zeit für das, was dir Spaß macht.
FAZIT
Die Einsamkeit als Unternehmer zu überwinden erfordert Engagement, aber es lohnt sich. Mit diesen Tipps kannst du dir ein gesundes und ausgeglichenes Arbeitsumfeld schaffen.
Sich selbst gut zu behandeln, ist dein größtes Kapital für den Erfolg deines Unternehmens.
Alexandra 🤍